Nach vier spielfreien Wochen ging die Reise der SC-Damen zum Derby nach Bischofswerda. CO- Trainer Damian Reichart konnte, bis auf die langzeitverletzte Laura Rosemann und die sich in der Sachsen-Auswahl befindende Vanessa Huth, den kompletten Kader aufbieten.

In der sehr gut gefüllten Halle am Wesnitzsportpark ging der Sportclub aus Hoyerswerda nach drei Minuten durch Charlott Schöps 1:0 in Führung. Dies sollte die einzige und letzte Führung für die Zusestädterinnen sein. Das gesamte Spiel war auf beiden Seiten sehr fehlerhaft und beste Chancen wurden immer wieder nicht genutzt. Dennoch konnte sich die Heimmannschaft in der 15. Minute auf einen Spielstand von 6:4 absetzen. Hoyerswerda nahm daraufhin sofort eine Auszeit. Die deutlichen Worte vom Trainer fanden trotzdem nicht wirklich Gehör. Die Fehler blieben konstant hoch und das eigene Spiel verfiel mehr und mehr in Einzelaktionen. Das Heimteam lag in der 23. Minute mit 11:7 in Führung und konnte sich so das erste mal mit vier Toren absetzen. Hoyerswerda kämpfte sich wieder auf zwei Tore heran, aber so schnell wie sie aufgeholten hatten, stellten die Schiebockerinnen beim 13:9 nach 26 Minuten den alten Abstand wieder her. Aber Hoyerswerda kämpfte bis zur Halbzeit weiter und verkürzte bis zum Halbzeitpfiff noch auf 14:12. Mit etwas mehr Wurfglück wäre es noch enger gewesen.

Die gut aufspielende Nadja Irmisch verkürzte nach dem Pausentee auf 14:13, aber die Freude hielt nur kurz. Betty Kulke ging nach einer unglücklichen Abwehraktion mit Rot von der Platte. Ein großer Verlust für das junge Team. Doch diese rote Karte schweißte das Team aus Hoyerswerda noch enger zusammen und sie blieben weiterhin im Spiel. Demnach stand es nach 40 Minuten 18:17 für die Gastgeberinnem. Die SC-Damen waren in dieser Phase dem Ausgleich immer wieder unglaublich nahe, aber irgendwie wollte dieser nicht fallen, denn besonders stark erkämpften Bälle wurden vorne leichtfertig wieder verloren. Man konnte sich bei Bischofswerda bedanken, dass sie das nicht gnadenlos ausnutzten. In der 48. Minute fiel dann auch für Charlott Schöps das Spiel verletzungsbedingt aus. So fiel noch eine Führungsspielerin aus. Aber auch jetzt rückte das SC-Team zusammen und gab in den letzten zehn Minuten alles. Die nun sehr junge Mannschaft wurde von Vera Apitz stark geführt und in der 53. Minute war dann der 21:21-Ausgleich durch Alina Weber endlich geschafft und das Spiel ging bei Null los.

Die letzten fünf Minuten waren ein wahrer Krimi. Der VfB legte vor und Hoyerswerda legte nach. In der 57. Minute führte Bischofswerda mit 24:22 und es wurde verdammt eng für die SC-Damen. Vera Apitz übernahm die Verantwortung und traf eine Minute vor Schluss zum 24:23. Jetzt nahm Bischofswerda eine Auszeit. Der Gastgeber suchte schnell den Abschluss, aber der Ball blieb auf der Linie in den Händen von Nicole Seidel liegen. Ein totales Glück für die Zusestädterinnen. 30 Sekunden vor Schluss nahm dann Hoyerswerda noch die letzte Auszeit. Im Anschluss wurde zeitig der Torerfolg durch Greta Schmidt gesucht und der Ball ging 15 Sekunden vor Schluss zum umjubelten Stand von 24:24 in die Maschen. Die SC-Spielerinnen warfen nun in den letzten zehn Sekunden alles in die Abwehr und konnten so ein Abschluss von Bischofswerda verhindern. Dadurch trennten sich beide Mannschaften mit 24:24.

Co-Trainer Damian Reichart: Ein Riesenkompliment an die Mädels für diese wahnsinnige Moral. Nach der roten Karte gegen Betty und dem Ausfall von Lotti haben die Mädels sich super zusammengerauft und sind gemeinsam als Team durch die schwere Phase gegangen und haben das super gelöst. Auch wenn das Spiel von uns heute nicht schön war und ein starke Torfrau aus Bischofswerda uns das Leben richtig schwer machte, freue ich mich sehr für die Mädels zu diesem Punktgewinn. Vielen lieben Dank an unsere circa 50 mitgereisten Fans. Ihr habt eine richtig geile Stimmung gemacht und somit die Mädels zum Punktgewinn gepusht.

Für den krönenden Abschluss des Auswärtsspieltages sorgte dann die 2. Frauenmannschaft die in gleicher Halle in einem überzeugenden Spiel die Bischofs-werdaer Reserve mit 17:22 schlug.

Nächste Woche steht das nächste Heimspiel für die 1. Frauen auf dem Plan. Um 18:30 Uhr trifft der Sportclub im BSZ „Konrad Zuse“ auf die HSG Neudorf/Döbeln. Zuvor spielen 12:30 Uhr die D-Jugend gegen SC Makranstädt (SH Foucault), 14:30 die B-Jugend gegen KOWEG Görlitz(BSZ) und die C-Jugend gegen TBSV Neugersdorf(BSZ).

Für den SC spielten: Ayline Trunsch und Nicole Seidel (beide Tor), Vera Apitz (6), Betty Kulke (2/2), Nadja Irmisch (6/3), Greta Schmidt (5), Marie Grabsch, Annika Tschäge, Marie Rubin, Alina Weber (3), Charlott Schöps (2) und Lea-Michelle Schwarzbach