Nach einem halben Jahr und einer ganz besonderen Pause startete die 1. Frauenmannschaft des SC Hoyerswerda am vergangenen Sonntag gegen den HSV Marienberg in die neue Sachsenliga-Saison. Das junge SC-Team muss zur neuen Spielzeit den Abgang von Vanessa Huth kompensieren. Sie wechselte nach Rödertal und konnte dort schon ihre ersten Erfahrungen in der 2. Bundesliga sammeln. Außerdem fehlten Nicole Seidel (arbeitsbedingt), Annika Tschäge (verletzt) und Laura Rosemann (erwartet Nachwuchs) beim ersten Heimspiel in der VBH-Arena.

Das erste Tor der neuen Saison erzielte Betty Kulke und es entwickelte sich ein ausgeglichenes Spiel. Nach zehn Minuten stand es demnach 4:4. Auf SC-Seite gefiel die bekannt aggressive und aufmerksame Abwehr, über die überlegt ausgespielte Tore erzielt wurden. Schon jetzt war dem Team anzumerken, dass es eingespielter und erfahrener agierten. Folgerichtig lagen die Zusestädterinnen kontinuierlich in Führung (8:5; 9:7; 10:8). Doch die Gäste hielten stark dagegen und konnten immer wieder ausgleichen (10:10; 11:11; 12:12). Kurz vor der Halbzeitpause ließ bei den SC-Frauen etwas Konzentration nach und der HSV Marienberg ging mit einer 13:14-Führung in die Kabine. Die spannende erst Hälfte weckte wieder die Handballfreude, ließ aber auch Erinnerungen an die Heimniederlage der vergangenen Saison aufkommen.

Diese wischte Vera Apitz sofort mit dem vierzehnten SC-Tor kurz nach Wiederanpfiff beiseite. Es folgte eine sehr starke Phase der SC-Mädels (16:14; 18:15; 21:17). Schnelle Angriffe, starke Einzelaktionen und cleveres Zusammenspiel machten sich aus den langen Trainingswochen bezahlt und sorgten für einen beruhigenden Vorsprung des SC Hoyerswerda. Wohl zu beruhigend. Nach einer Gäste-Auszeit und einem 0:4-Lauf stand es innerhalb von fünf Minuten 21:21. Nun nahm SC-Trainer Damian Reichart eine Auszeit. Doch der Druck der Marienbergerinnen stieg weiter und sie gingen ihrerseits in Führung (22:23; 22:25; 23:26). Es waren nur noch fünf Minuten zu spielen. Jetzt nahm Charlott Schöps die stärkste gegnerische Spielerin in die Einzeldeckung und sorgte sofort für Verunsicherung, welche zu Abspielfehlern und einer Zeitstrafe auf Gästeseite führte. Diese Chancen ließen sich die SC-Mädels heute nicht entgehen. Marie Rubin, Betty Kulke und Vera Apitz erzielten vier Treffer in Folge, sodass eine Minute vor Schluss wieder der SC Hoyerswerda mit 27:26 führte. Mit einer kämpferischen Abwehr konnten die SC-Mädels den Vorsprung halten und den ersten Heimsieg einfahren. Die starke Moral in der Schlussphase zeigte ein Team, welches in den letzten zwei Spielzeiten eng zusammengewachsen ist.

Trainer Damian Reichart: „Herzlichen Glückwunsch an die Mädels zum Auftaktsieg. Die erste Halbzeit war recht ausgeglichen, wobei wir noch ein paar 100%ige Chancen liegen ließen. Auch die Abwehr war in den ersten 20 Minuten richtig gut. Dann kam ein kleiner Einbruch.

Die Mädels kamen aber sehr gut aus der Kabine zurück und führten auch berechtigt mit 21:17 nach 40 Minuten. Dann verkrampfen wir 15 Minuten lang und lagen mit drei zurück. In den letzten fünf Minuten wurde überragend gekämpft und sich dafür mit einem Sieg belohnt. Es wird eine verdammt schwere Saison für unsere sehr junge Mannschaft. Aber mit so einer Moral, so einem Kampfgeist und so einen Zusammenhalt wird es schwer gegen uns. Danke an alle Fans, die uns heute unterstützten und sich sehr diszipliniert an das Hygienekonzept hielten.“

Der nächste Spieltag folgt gleich am nächsten Samstag. Für die SC-Frauen geht es zu Rotation Weißenborn.

Es spielten: Marie-Therese Kirschner (Tor), Vera Apitz (6), Nadja Irmisch (3), Greta Schmidt (3), Marie Grabsch, Alina Weber (1), Charlott Schöps (1), Marie Rubin (1), Lea-Michelle Schwarzbach (2) und Betty Kulke (10)